COVID-19-Impfung: Warum gegen COVID-19 impfen?
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann die Krankheit COVID-19 verursachen. Nur ein Teil der COVID-19-Erkrankungen verläuft schwer. Risikogruppen für schweres COVID-19 sind insbesondere Ältere und Personen mit bestimmten Grunderkrankungen. Die Schutzimpfung ist der wirksamste Schutz vor COVID-19, vor allem vor schweren Krankheitsverläufen, und Tod. Der erste Impfstoff gegen SARS-CoV-2 wurde Ende 2020 von der Europäischen Kommission zugelassen. Seitdem sind weitere Impfstoffe aus unterschiedlichen Herstellungsweisen verfügbar wie mRNA-, Vektor- und proteinbasierte Impfstoffe. Im Mai 2023 wurde die Impfung gegen COVID-19 von der STIKO in die Liste der Regelimpfungen aufgenommen und ist seitdem in den allgemeinen Impfempfehlungen zu finden
Fakten zu COVID-191,2,3,6
- Es gibt verschiedene SARS-CoV-2 Varianten, die sich u.a. hinsichtlich Übertragbarkeit oder Virulenz unterscheiden. Die seit Ende 2021 dominierenden Omikron-Varianten zeigen z.B. eine geringere Pathogenität als frühere Varianten wie Alpha oder Delta. (Siehe auch Berichte zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland des RKI)
- Die Übertragung des Coronavirus SARS-CoV-2 von Mensch zu Mensch erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen virushaltiger Flüssigkeitspartikel.
- Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit rund um den Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Auch symptomlos Infizierte können andere anstecken.
- Das übergeordnete Ziel der COVID-19-Impfempfehlung der STIKO ist die Verhinderung von schweren Krankheitsverläufen, Hospitalisierung und Tod sowie von Langezeitfolgen nach COVID-19.
- Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem (aufgrund einer Grunderkrankung oder ab dem 60. Lebensjahr) besteht ein erhöhtes Risiko, wegen COVID-19 hospitalisiert zu werden und einen schweren Verlauf zu erleiden.
- Neben der Impfung gegen COVID-19 ist ein vollständiger Impfschutz – nicht nur für Risikopersonen – entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) besonders wichtig, um Ko-Infektionen und einem schweren Verlauf zu vermeiden.
COVID-19-Symptome und mögliche Folgen1,2,3,4
COVID-19 ist eine systemische Erkrankung, bei der vor allem die Atemwege, aber auch andere Organe betroffen sind. Krankheitszeichen und Verlaufsschwere sind sehr unterschiedlich: neben milden Erkrankungen oder sogar symptomlos verlaufenden Infektionen sind insbesondere bei älteren Personen ab 60 Jahre oder Personen mit bestimmten Vorerkrankungen schwere und tödliche Verläufe möglich.
Husten, Fieber, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen und Halsschmerzen sind die am häufigsten berichteten Symptome bei einer COVID-19-Erkrankung. Es kann auch zu Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns kommen.
Ein Teil der COVID-19-Patientinnen und -Patienten hat sich auch Wochen oder Monate nach Beginn der Erkrankung noch nicht wieder erholt und leidet unter unterschiedlich schweren Allgemeinsymptomen, was als Long COVID bezeichnet wird.
Weitere Informationen zu Erreger und Erkrankung finden sich auch im Epidemiologischen Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 des RKI.
COVID-19-Impfempfehlung5,6,7
- Die STIKO empfiehlt ab 18 Jahren eine Basisimmunität bestehend aus drei Antigenkontakten; hierbei sollte mindestens ein Antigenkontakt durch Impfung erfolgen. (Abstand zwischen der 1. und 2. Impfung: mind. 4 bis vorzugsweise 12 Wochen, zwischen der 2. und der 3. Impfung mindestens 6 Monate). Zwischen den Ereignissen sollten laut STIKO i.d.R. mindestens 3 Monate liegen.
Auch Kindern und Jugendlichen ab 6 Monaten bis 17 Jahren mit relevanten Grunderkrankungen wird eine Basisimmunität empfohlen, ebenso Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen ab dem Alter von 6 Monaten von Personen, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können (z.B. unter immunsuppressiver Therapie), Personal in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Pflege (mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko) und Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangeren. - Zur Impfung soll ein zugelassener mRNA- oder proteinbasierter Impfstoff mit einer jeweils von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Variantenanpassung verwendet werden.
- Eine jährliche Auffrischimpfung (vorzugsweise im Herbst und mit einem Abstand von mindestens 12 Monaten zum letztem Antigenkontakt) wird empfohlen für
- alle Erwachsenen ab 60 Jahren
- Personen ab 6 Monaten mit Grunderkrankungen wie z.B. Diabetes, chronischen Erkrankungen der Lunge, des Herzens und der Leber, Adipositas, angeborene oder erworbene Immundefizienz
- Personal in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der Pflege (mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko)
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen ab dem Alter von 6 Monaten von Personen, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können (z.B. unter immunsuppressiver Therapie)
- Für die Altersgruppe der Unter-18-Jährigen ohne Grunderkrankungempfiehlt die STIKO weiterhin keine COVID-19-Impfung, da gesunde Kinder und Jugendliche angesichts des überwiegend milden Erkrankungsverlaufs nach einer Infektion und der generellen Immunitätslage aktuell gut geschützt sind.
- Es können sich weiterhin neue Virusvarianten entwickeln und neue Erkenntnisse zu COVID-19 ergeben, was möglicherweise zu Änderungen der COVID-19-Impfempfehlung führen kann. Wir verweisen daher auf die jeweils aktuellen Impfempfehlungen der STIKO unter www.stiko.de.
COVID-19-Impfung: Mögliche Impfreaktionen5,6,7
Als Zeichen einer Reaktion des Immunsystems kann es in den Tagen nach der Impfung zu Lokal- und Allgemeinreaktionen kommen. Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Fieber gehören zu den am häufigsten beobachteten Reaktionen. Diese klingen in der Regel nach wenigen Tagen folgenlos ab.
In sehr seltenen Fällen wurde nach COVID-19-Impfungen von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) berichtet.
Weitere Informationen zu sehr seltenen Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe, auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Quellen:
- BZgA: Erregersteckbrief Coronavirus – abgerufen am 07.03.2024
- BZgA: Fragen und Antworten zum Coronavirus / Verdacht auf Infektion und Krankheitsverlauf – abgerufen am 07.03.2024
- RKI: Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 – abgerufen am 07.03.2024
- RKI: Informationsportal des RKI zu Long COVID – abgerufen am 07.03.2024
- Aktuelle STIKO-Empfehlungen – abgerufen am 07.03.2024
- BZgA: Corona-Schutzimpfung gegen COVID-19 – abgerufen am 07.03.2024
- RKI: Epidemiologisches Bulletin 02/2024: Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung in den allgemeinen Empfehlungen der STIKO 2024