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HPV-Impfung: Warum gegen HPV impfen?

Humane Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Viren und sind weltweit verbreitet. Sie können verschiedene Krebsarten im Genitalbereich, aber auch im Mund- und Rachenraum verursachen und Genitalwarzen hervorrufen. Die HPV-Impfung kann vor einer Ansteckung mit dem Erreger schützen, jedoch keine Erkrankung behandeln. Deshalb ist es wichtig, dass sich junge Menschen möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr impfen lassen.

Fakten zu HPV1,2,3

  • Die meisten Menschen stecken sich im Lauf ihres Lebens mit HPV an.
  • Übertragung erfolgt über Haut- und Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr.
  • HPV kann Gebärmutterhalskrebs, Penis- und Analkarzinome sowie das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle auslösen und Genitalwarzen hervorrufen.
  • Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 6.000 Frauen und mehr als 1.500 Männer an HPV-bedingten Krebsarten, meist durch Infektionen mit den Hochrisiko-Typen HVP 16 und 18.
  • Bei Infektionen mit Hochrisiko-Typen existiert keine Therapie. Führt die Infektion zur Bildung von Karzinomen, können diese je nach Schweregrad und Tumorlokalisation durch chirurgische, Strahlen- und/oder Chemotherapie behandelt werden.
  • Kondome verhindern nicht zuverlässig eine HPV-Infektion, vermindern aber das Ansteckungsrisiko.
  • Die Impfung ist die effektivste Präventionsmaßnahme gegen HPV-Infektionen.

HPV-Symptome und -assoziierte Erkrankungen1,3,4

In den meisten Fällen verlaufen HPV-Infektionen ohne Symptome und sind nach 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar. Jedoch kann es auch zu über Jahre persistierenden Infektionen kommen, die in einem Teil der Fälle über Krebsvorstufen zu einem Karzinom führen.
Aufgrund ihres onkogenen Potenzials unterscheidet man zwischen Hochrisiko- und Niedrigrisiko-HPV-Typen:

Zeitgleich kann es zu einer Infektion mit mehreren HPV-Typen kommen.

HPV-Impfempfehlung3,4,5,6,7

  • Die HPV-Impfung ist für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Versäumte Impfungen sollten spätestens bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.
  • Für eine erfolgreiche Grundimmunisierung sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten notwendig. Bei nicht zeitgerechter Impfung kann eine dritte Dosis notwendig sein.
  • HPV-Impfstoffe sind Totimpfstoffe, die nur wenige Bestandteile der HP-Viren enthalten und können daher zu keiner HPV-Infektion führen.
  • In Deutschland stehen aktuell zwei HPV-Impfstoffe gegen die Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 zur Verfügung. Einer wirkt zusätzlich noch gegen sieben weitere Typen wie HPV 6 und 11, den Hauptverursachern von Genitalwarzen.
  • Bei einer bereits bestehenden HPV-Infektion ist die Wirksamkeit der Impfung reduziert. Die HPV-Impfung ist jedoch trotzdem sinnvoll, da man vor anderen, im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen geschützt ist.
  • Krebs-Früherkennungsuntersuchungen sollten auch nach einer erfolgten HPV-Impfung wahrgenommen werden, da eine Infektion mit anderen, potenziell onkogenen HPV-Typen weiterhin möglich ist.
 

HPV-Impfung: Mögliche Impfreaktionen3,4

Der HPV-Impfstoff ist in der Regel gut verträglich. Im Bereich der Injektionsstelle können vorrübergehend Schmerzen, Rötung, Schwellung und eventuell auch Juckreiz auftreten. Auch vorübergehende Allgemeinreaktionen wie Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit oder Fieber sind als Nebenwirkungen möglich.

Weitere Informationen zu sehr seltenen Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe, auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Quellen:

  1. RKI-Ratgeber HPV – abgerufen am 03.04.2023
  2. Winer, R.L., et al., Condom use and the risk of genital human papillomavirus infection in young women. N Engl J Med, 2006. 354(25): p. 2645-54.
  3. RKI FAQ HPV – abgerufen am 03.04.2023
  4. www.impfen-info.de – abgerufen am 03.04.2023
  5. Aktuelle STIKO-Empfehlungen – abgerufen am 03.04.2023
  6. European Medicines Agency (EMA)
  7. Fachinformation der verfügbaren HPV-Impfstoffe

Letzte Aktualisierung: 18.07.2023

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